5 Beispiele für Digitalisierung in der Gesundheitsindustrie

| 28. Februar 2023 | Healthcare | Lesedauer: 3 Minuten

Digitalisierung Healthcare

Vor einigen Jahren war er bereits erkennbar, aber noch nicht vollends greifbar: der Silberstreif am Horizont, der eine strahlende digitale Zukunft für das Gesundheitswesen verspricht. Doch seit 2020 ist der Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen in vollem Gange: Die Pandemie hat die gesamte Branche dazu veranlasst, ihre digitalen Gesundheitsinitiativen zu intensivieren – und das ohne zu zögern. Dies hat den Weg für nachhaltige digitale Innovationen im Gesundheitswesen geebnet und grundlegende Veränderungen hervorgebracht. Hier sind fünf Beispiele.

1. Virtuell vs. face-to-face: Mehr virtuelle anstatt persönliche Interaktion

In den heikelsten Phasen der Pandemie musste auch der Außendienst die Straßen räumen und folglich andere Wege finden, um mit den KundInnen in Kontakt zu treten. Mit der Einführung virtueller Verkaufssituationen wurde deutlich, dass die digitale Interaktion ein signifikantes Plus an Engagement mit sich brachte und sogar bis zu KundInnen vorstieß, die zuvor nicht erreicht werden konnten. Darüber hinaus führten die virtuellen Interaktionen zu einem besseren Verständnis der Kundenperspektive und einer stärkeren Fokussierung auf ihre Bedürfnisse.

Die Verlagerung von der persönlichen zur virtuellen Kommunikation wirkte sich außerdem auch auf die Kongresse im Gesundheitswesen aus, die in ein digitales Format verlagert wurden, sodass eine persönliche Teilnahme immer seltener notwendig wurde. Daher wird auch nach der Pandemie das Budget für Kongresse und Events weiter geringer gehalten als zuvor und der Schwerpunkt auf die digitale Zukunft verlagert. 

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2. Quality is Queen: Stärkerer Bedarf an exzellenten digitalen Inhalten

Die Digitalisierung hat sich natürlich auch stark auf das Marketing ausgewirkt. Die Nutzung von digitalen Kanälen im Pharmamarketing hat während der Pandemie erheblich zugenommen. Daraus ergab sich zwangsläufig der Bedarf an ansprechenden und aussagekräftigen Inhalten, die den Gesundheitsdienstleistern jederzeit und überall zugänglich sind und einen hohen Grad an digitalem Nutzungskomfort bieten.  

So hat die Pandemie Pharmareferenten dazu veranlasst, ihre Inhalte auf ein virtuelles Umfeld auszurichten und an digitalen, virtuellen Schulungen teilzunehmen, um ihre digitalen Fähigkeiten zu verbessern. Dies bestätigt auch eine von Reuters Events in Zusammenarbeit mit Omnipresence durchgeführte Untersuchung, die im Rahmen des Berichts „COVID-19: Accelerating digital transformation in life sciences" veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass 78,8 % der Teilnehmer angeben, ihre Organisation habe mit der Anpassung von Inhalten an die digitale Welt begonnen, während 65,3 % der Befragten beabsichtigen, ihre digitalen Kompetenzen nach der Pandemie weiter zu verbessern.

3. KundInnen haben Vorrang: Die Notwendigkeit erweiterter CRM-Fähigkeiten

Die Möglichkeiten des digitalen Kundenbeziehungsmanagements (Customer Relationship Management CRM) sind in der Pharmabranche zwar vorhanden, werden aber bislang noch nicht voll ausgeschöpft. Aufgrund der pandemiebedingten, großflächigen Verlagerung von Kundeninteraktionen in virtuelle Räumlichkeiten sind die Erkenntnisse über die vernetzten Customer Journeys seither von größter Bedeutung. In der oben genannten Umfrage sind 44,1 % der Befragten davon überzeugt, dass ihr Unternehmen bereits in der Lage ist, eine vollständige virtuelle Customer Journey mit nur minimaler Unterstützung eines Präsenzpersonals zu ermöglichen.

Allerdings ist ein noch höherer Anteil von 47,3 % der Meinung, dass ihr CRM noch nicht in der Lage ist, eine komplette virtuelle HCP (Health Care Professional) Engagement Journey zu unterstützen. Durch den Ausbau der eigenen digitalen CRM-Fähigkeiten kann die Aufrechterhaltung, die Verwaltung und die Vervielfältigung solider Kundenbeziehungen in der Pharmabranche aber pandemiesicher gemacht werden.

4. Neue Herausforderungen für FuE: Digitalisierung von klinischen Studien

Viele Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen (FuE) wurden von den Auswirkungen der Pandemie geradezu überrollt und mehr oder weniger gezwungen, sich in kürzester Zeit an die Digitalisierung anzupassen – was jedoch in vielen Fällen nicht gelang. Zahlreiche klinische Studien wurden abrupt abgebrochen, vor allem jene, die keine bereits zuvor bestehenden digitalen Infrastrukturen nutzten, wie z. B. die Remote-Datenerfassung oder die Telemedizin. Die klinischen Studien, die bereits mit den gängigsten digitalen Technologien vertraut waren, überstanden hingegen die Pandemie. 

Die Pandemie hat verdeutlicht, dass die Dezentralisierung klinischer Studien intensiviert werden muss, sodass die Forschung zu den Patienten gebracht wird, anstatt die Patienten in die Forschungs- und Entwicklungszentren zu rufen, beispielsweise durch die Bereitstellung von Heimtests für Blutabnahmen oder 12-Kanal-EKGs usw.

5. Alle Macht den Patienten: Der Wandel hin zu einem patientenzentrierten Ansatz 

Mithilfe von unvoreingenommenen und leicht zugänglichen Daten, die sowohl den medizinischen Fachkräften als auch den Patienten zur Verfügung stehen, ermöglicht die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung eine geteilte Entscheidungsfindung zwischen diesen Akteuren. Dies fördert die Demokratisierung des Gesundheitswesens und gibt letztlich den Patienten mehr Macht. Dieser patientenzentrierte Ansatz ist für Pharmaunternehmen von grundlegender Bedeutung, um im neuen digitalen Zeitalter voranzukommen. Denn ermächtigte PatientInnen sind zufriedene KundInnen und das bedeutet vor allem, dass Pharmaunternehmen bessere Ergebnisse erzielen.

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Fazit: Aufbruch zu neuen Horizonten

Trotz all der bahnbrechenden digitalen Veränderungen, die sich auf so vielen verschiedenen Ebenen auf die Pharmaindustrie auswirken, gibt es immer noch viele Herausforderungen, die die Industrie meistern muss, um in Sachen Digitalisierung noch versierter zu werden. So hat die Reuters-Studie beispielsweise ergeben, dass insgesamt etwa zwei Drittel der Befragten ihr Unternehmen als nicht ausreichend digital ausgerüstet einschätzen – in puncto Daten oder technische Fähigkeiten –, um die vollständige Digitalisierung von Marketing und Vertrieb zu unterstützen. 

Daher sind der Aufbau von fortgeschrittenen Data-Analytics-Fähigkeiten, die Etablierung neuer Kundenmodelle oder sogar die Implementierung von Systemen, die durch künstliche Intelligenz unterstützt werden, als wichtige digitale Meilensteine für die Zukunft zu nennen. Dennoch ist der Silberstreif am Horizont deutlich heller geworden, und die Pharmaindustrie hat bereits einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

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CG_Vorlage_Autor_Julia

Content Glory Autorin – Julia Hausstätter

Julia studiert Anglistik & Amerikanistik.

Bei Content Glory schwingt sie ihre Feder sowohl für den englischen als auch deutschen Sprachbereich.

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Content Glory CEO & Digital Marketing-Experte – René Neubach

René legt seine Schwerpunkte auf Strategien im Digital-, Inbound- und Content Marketing.

Er verfügt über spezielles Branchenwissen im Gesundheitswesen sowie der Pharmaindustrie und ist u. a. als Digital Marketing-Trainer und Workshopleiter tätig.